Sie finden hier Ausschreibungstexte einiger meiner Seminare, Fortbildungen und Vorträge.
Gerne gestalte ich auch bei Ihnen ein Seminar oder einen Abend. Selbstverständlich können Sie auch andere Themen mit mir absprechen.
Wenn Sie mich für eine Veranstaltung einladen wollen, bitte ich Sie, mir zu schreiben oder zu mailen. Bitte beachten Sie, daß ich für Veranstaltungen am Wochenende in der Regel jeweils Mitte des Jahres für Veranstaltungen des Folgejahres ausgebucht bin. Veranstaltungen in der Woche sind kurzfristiger möglich.
In meinen Fortbildungen und Seminaren führe ich in das Thema häufig anhand einer von mir »mitgebrachten« Familienszene ein: Wir bauen die familiäre Situation Adoptivkindes mit Hilfe von Teilnehmenden als Szene auf. Die RollenspielerInnen (und Zuschauer) erhalten konkrete Informationen. Auch die Rollen der Kinder werden von Erwachsenen dargestellt. Jeder/jedem Rollenspieler/in wird ein bestimmter Platz im Raum zugewiesen. Er/sie nimmt eine bestimmte Körperhaltung ein und bekommt einen typischen Satz. Alles, was wir an Informationen über eine Familie, über ein Konfliktfeld haben, fließt ein: Die Art und Weise, wie die Menschen zueinander oder gegeneinander stehen, Nähe und Distanz. Das Sprechen der typischen Sätze macht die Problemstellung lebendiger als nur darüber zu reden. Es handelt sich sowohl um Sätze, wie sie im Alltag miteinander gesprochen werden, manchmal auch um symbolische Aussagen, die komprimiert wiedergeben, was an Erleben, Bedürfnissen, Spannungen in diesem Familiensystem bedeutend ist.
Nach dieser ersten Szene frage ich die RollenspielerInnen nach ihren Gefühlen in ihrer Rolle. Auch die Zuschauenden können sich äußern. Haben wir die emotionale Situation erfasst, können sich die RollenspielerInnen vorübergehend aus ihren Rollen verabschieden.
Nun kommt ein eher fachlich theoretischer Teil: Wir tragen grundsätzliche Ursachen zusammen, die alle auf die aktuelle Konfliktsituation einwirken. Z.B. werden die Folgen früher seelischer Verletzungen und/oder Traumatisierungen, die Folgen früher Beziehungsabbrüche, die Loyalität zu den leiblichen Eltern bzw. die Loyalität zu den Pflegeeltern, die Geschwistersituation, Identitätsfragen der jungen Menschen, die Angst vor Verlusten und viele weitere Themen im Leben fremd platzierter Kinder thematisiert. In einem nächsten Schritt, werden die RollenspielerInnen erneut in die Mitte gebeten. Für das mitgebrachte Beispiel werden Lösungsschritte erarbeitet. Kernstück meiner Arbeit: Kinder können ihr Schicksal, von den leiblichen Eltern getrennt zu sein, besser annehmen, wenn es eine Balance zwischen den beiden Familien gibt. Das bedeutet: Wenn annehmende Eltern die leiblichen Eltern ihres angenommenen Kindes – wie auch immer – als zum Leben des Kindes als dazugehörig achten können.
Nach dem Rollenspiel gibt es den fachlichen Input/Vortrag anhand einer Powerpoint-Präsentation. Auch während des Vortrages können Teilnehmende jederzeit Fragen stellen.
In meinen Workshops bringen die Teilnehmenden auch ihre persönlichen Fragen und Anliegen ein, nicht ohne vorher die Regeln (Schweigepflicht, Zurückhaltung der Zuschauer) für diese Form der »Beratung in der Gruppe« festgelegt zu haben. Lernziele in meinen Fortbildungen ergeben sich aus der aktuellen persönlichen und familiären Situation der Ratsuchenden und aus meinen fachlichen Erfahrungen. Oft erarbeiten wir konkrete Worte für das Kind, z.B. warum es von seinen Eltern getrennt wurde. Für die Entwicklung der geeigneten Worte sind innere Haltungen und Konzepte eine Voraussetzung. Um die innere Haltung zu verändern, spreche ich Ratsuchenden manchmal Sätze vor und bitte sie auszuprobieren, ob sie diese andere »innere Haltung« erlernen könnten. Und sie können in ihren Worten für sie passendere Sätze formulieren, um ihre innere Haltung und damit verbundene Ziele für sich neu zu definieren.
Einerseits sind Pflegekinder junge Menschen wie andere auch. Sie haben die Fähigkeit zum Glücklichsein wie alle Kinder. Andererseits haben frühe Stresserfahrungen, Weltenwechsel und der Verlust ihrer ersten Eltern tiefe Spuren in ihrer Persönlichkeit hinterlassen. Neben der Jeden-Tag-Versorgung des Kindes haben Pflegeeltern gleich mehrere umfassende Aufgaben: Die Kinder brauchen ein Familienklima, in welchem sie sich von möglichen frühen seelischen Verletzungen erholen können. Sie benötigen Hilfe, zu verstehen, weshalb sie denn ein Pflegekind sind und was das bedeutet. Sie brauchen Menschen, die mit ihnen den Schmerz tragen, von der leiblichen Familie getrennt zu leben, sie müssen lernen zu verstehen, weshalb sie von ihren Eltern fortmussten.
Wegen der frühen Verluste und Trennungen können Pflegekinder nicht wieder ohne weiteres Vertrauen in ihre neuen Bezugspersonen aufbauen. In ihren angeborenen Bindungswillen mischt sich eine mehr oder weniger große Portion Bindungsangst. Das Vertrauen in die Pflegeeltern wird stärker, wenn diese eine wertschätzende innere Haltung zu den Herkunftseltern entwickeln können. Besuchskontakte zur Herkunftsfamilie können ein Baustein sein, dass Pflegekinder ihre Realität bewältigen, eine positive Identität finden und langfristig mit ihrem besonderen Schicksal Frieden schließen.
Wie Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien stabilisiert und gestärkt werden können, soll an diesem Fortbildungstag vermittelt werden.
Das Einbringen persönlicher Fragen der Teilnehmenden ist möglich und erwünscht!
Zunächst einmal hat jeder kleine Mensch ein immens starkes angeborenes Bedürfnis, sich an die Bezugspersonen, mit denen es zusammenlebt, zu binden. Nach frühen Traumatisierungen kann sich Einlassen jedoch bedeuten »Ich bin abhängig und ausgeliefert, alles ist aus«. Dazu führt die frühe Erfahrung, von den ersten Eltern fortgegeben worden zu sein bei vielen Kindern zu dem unbewussten oder offenen Programm: »Vielleicht muss ich hier auch wieder fort.« In das ursprüngliche Bedürfnis nach Bindung, mischt sich je nach Intensität und Häufigkeit der frühen Trennungen- bzw. Ohnmachtserfahrungen eine kleine oder größere Portion Bindungsangst und Bindungsmisstrauen. Ergebnis ist ein starkes Streben nach Autonomie sowie Kontrollbedürfnisse. So können viele fremd platzierte Kinder nur schwer zulassen, ihren Neuen Bindungspersonen ganz zu vertrauen. Manche »kündigen« vorsorglich von sich aus die Beziehung immer mal wieder auf.
Wie können Bezugspersonen den Alltag gestalten und das Kind stärken? Welche Hilfestellungen brauchen die Kinder und welche inneren Haltungen, aber auch welche Unterstützung brauchen die Bezugspersonen, um diese schwierigen Situationen zu meistern? Fragen und Beispiele der Teilnehmenden sind willkommen.
Methoden:
Vermittlung von Fachwissen, Rollenspiele und Skulpturarbeit, Arbeit an inneren Haltungen, Üben Konkreter Handlungsschritte und Interventionen.
Adoptiveltern leben nicht nur mit seelisch verletzten Kindern zusammen und müssen sich mit den Folgen von früher Traumatisierung und/oder frühen Beziehungsabbrüchen auseinandersetzen.
Sie befinden sich häufig auch unter Erwartungsdruck aus dem sozialen Umfeld. Schule, Kindergarten, Nachbarschaft, Verwandtschaft, Freunde und Großeltern fällt es manchmal schwer, mit dem hin und wieder auffälligen Verhalten vieler Adoptivkinder umzugehen. Sie wollen mitreden und geben Tipps, die für diese Kinder nicht immer geeignet sind.
Ganz besonders reagieren seelisch vorbelastete Kinder auf Übergänge im Leben: Ob es die kleinen täglichen Übergänge sind,
z.B.
der Aufbruch am Morgen in den Kindergarten, in die Schule, in die Kita, das Nachhause kommen, das Einschlafen am Abend
etc.
oder große Umbrüche im Leben, wie Schuleintritt,
Lehrer-
oder Schulwechsel oder andere Weltenwechsel (wie Urlaube, Umzüge): Übergänge können Adoptivkinder, egal in welchem Alter, leicht aus der Bahn bringen.
Welche besondere Unterstützung Adoptivkinder benötigen und wie Adoptiveltern mit den Erwartungen aus dem sozialen Umfeld umgehen können, sind an diesem Tag Schwerpunktthemen.
Fragen und Beispiele der Teilnehmenden sind willkommen.
Familienpädagogische Pflegestellen müssen sehr viel leisten. Sie betreuen ein seelisch akut verletztes und oftmals beunruhigtes Kind. Sie müssen bei Bedarf mit der Herkunftsfamilie des Kindes und den Fachkräften des Jugendamtes zusammenarbeiten und Kontakte für Eltern und Kinder begleiten. Sie müssen Bindungen eingehen und wieder lösen.
Immer wieder gerät die familienpädagogische Pflegfamilie in vielfältige emotionale Belastungen hinsichtlich der Herkunftsfamilie oder der geplanten Perspektive für das Kind. Dennoch müssen sie das Kind auf seine Zukunft gut vorbereiten, ihm bei den bevorstehenden Umbrüchen bestmöglich helfen, den Abschied und den Wechsel für das Kind verträglich gestalten. Oftmals stehen Familienpädagogen/innen vor Konflikten, die nicht befriedigend gelöst werden können.
Der Seminartag will einerseits fachliche Grundlagen vermitteln, andererseits Hilfestellung geben, die vielfältigen Konfliktsituationen bestmöglich zu bewältigen.
Das Einbringen eigener Fragestelllungen der Teilnehmenden ist ausdrücklich erwünscht.
Neben der Eltern-Kind-Beziehung prägt die Geschwisterbindung ganz bedeutend unser aller Leben und Sozialverhalten. Deshalb soll diesmal die Bedeutung und Entwicklung von Geschwisterbeziehungen Schwerpunkt des Seminars sein. Geschwisterkinder aus Familien, in denen die Versorgung nicht mehr sichergestellt war, sind meist eng aufeinander angewiesen. Manchmal haben diese Kinder auch destruktive Interaktionsmuster. Welche Rollenverteilungen gibt es bei Geschwistern und welches sind die psychologischen Ursachen dafür?
Oft leben nicht alle Kinder in der Einrichtung oder bei einer Pflegefamilie zusammen, sondern sie wurden getrennt vermittelt. Oder es gibt Geschwister, die in der Herkunftsfamilie leben. Hier gibt es keine hohe Alltagsvertrautheit mehr untereinander. Welchen Stellenwert haben dann die Geschwisterbeziehungen? Welche Hilfen benötigen Kinder und Jugendliche, ihre Gefühle zu ordnen? Wie bedeutsam sind hier Kontakte und wie können sie
vor-
und nachbereitet werden?
Methode: Informationseinheiten, Gruppenarbeit, Arbeit mit Familienskulpturen, Familienszenen, Rollenspielen. Es wird zunächst ein emotionaler Zugang zur jeweiligen Konfliktsituation geschaffen. Dieser wird ergänzt durch die Vermittlung theoretischer Grundlagen.
Neben der Eltern-Kind-Beziehung prägt die Geschwisterbeziehung ganz bedeutend unser Sozialverhalten. Oft leben nicht alle Kinder einer Herkunftsfamilie in einer Pflegefamilie zusammen, sondern sie wurden in unterschiedliche Pflegefamilien oder Adoptivfamilien vermittelt. Oder es gibt Geschwister, die in der Herkunftsfamilie leben. Welchen Stellenwert haben dann die Geschwisterbindungen? Wie bedeutsam sind Kontakte unter Geschwistern, die nicht zusammen leben und wie können sie
vor-
und nachbereitet werden?
Auch in der Pflegefamilie oder Adoptivfamilie gibt es Geschwisterbeziehungen und eine besondere Dynamik zwischen leiblichen und angenommenen Kindern in der Pflegefamilie oder Adoptivfamilie. Diese Kinder leben viele Jahre in enger Alltagsvertrautheit wie Geschwister zusammen. Welche Bedeutung haben diese seelisch-sozialen Geschwisterbindungen? Welche Hilfen benötigen die Kinder und Jugendlichen im Umgang miteinander?
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist wie immer erwünscht.
In Pflegefamilien gibt es eine besondere Dynamik zwischen leiblichen und angenommenen Kindern. Dies im Alltag zu meistern, ist nicht einfach.
Leibliche Kinder sind von der Idee, ein Pflegekind aufzunehmen, zunächst oft begeistert. Doch wenn sie dann erleben, dass das Pflegekind sie und die Eltern viel Kraft kostet, kann diese Freude umschlagen in Sorge, Stress oder Eifersucht. Und Pflegekinder fühlen sich gegenüber den leiblichen Kindern ihrer sozialen Eltern oftmals benachteiligt. Für Pflegeeltern ist es manchmal nicht einfach, ihre inneren Haltungen und Gefühle gegenüber leiblichem Kind und Pflegekind für sich zu ordnen.
Wie können Pflegeeltern mit der Unterschiedlichkeit ihrer Kinder angemessen umgehen? Von welchem inneren Standort aus können sie den »ungleichen Geschwistern« gerecht werden und ihnen auch im Umgang untereinander helfen?
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist erwünscht.
Neben der Eltern-Kind-Beziehung prägt die Geschwisterbeziehung unser ganzes künftiges Leben. In Pflegefamilien gibt es eine besondere Dynamik zwischen leiblichen und angenommenen Kindern. Diese Kinder leben wie Brüder und/oder Schwestern in enger Alltagsvertrautheit zusammen in einer Familie, aber sie unterscheiden sich in ihrer biologischen Zugehörigkeit. Welche Bedeutung haben diese seelisch-sozialen Geschwisterbindungen? Pflegekinder fühlen sich gegenüber den leiblichen Kindern ihrer sozialen Eltern oftmals als Kinder 2. Klasse. Auch leibliche Kinder fühlen sich gegenüber dem angenommenen Kind oft benachteiligt, weil dieses meist viel Kraft und Raum der Eltern für sich beansprucht.
Auch für die annehmenden Eltern ist es manchmal nicht einfach, ihre inneren Haltungen und Gefühle gegenüber den unterschiedlichen Kindern für sich zu ordnen. Von welchem inneren Standort aus können sie den »ungleichen Geschwistern« gerecht werden und ihnen auch im Umgang untereinander helfen?
Meist leben nicht alle Kinder einer Herkunftsfamilie in einer Familie zusammen, sondern sie wurden in unterschiedliche
Pflege-
oder Adoptivfamilien vermittelt. Oder es gibt Geschwister, die in der Herkunftsfamilie leben. Welchen Stellenwert haben dann die Geschwister für Pflegekinder? Wie bedeutsam sind Kontakte unter Geschwistern, die nicht zusammenleben und wie können sie
vor-
und nachbereitet werden?
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist an diesem Tag erwünscht.
Die zahlreichen Besonderheiten, die im Zusammenleben mit einem Erziehungsstellenkind auftreten, führen häufig dazu, die Belastungen zu übersehen, die leibliche Kinder wegen der Erziehungsstellenkinder mittragen. Leibliche Kinder fühlen sich einerseits privilegiert, weil sie das »richtige Kind« in der Familie sind, andererseits zurückgewiesen und sie fragen sich: War ich meinen Eltern nicht genug? Wenn das Erziehungsstellenkind die Erziehungsstelleneltern mit »Mama« oder »Papa« anspricht, so ist das für einige leibliche Kinder selbstverständlich für andere beunruhigend. Eine gute Rollenklärung für alle Beteiligten in der Erziehungsstelle kann hier sehr hilfreich sein.
Eine Erziehungsstelle ist Privatfamilie und gleichzeitig Arbeitsplatz der Mutter oder des Vaters. Und es gibt eine besondere Dynamik zwischen leiblichen und aufgenommenen Kindern. Die Kinder leben wie Brüder und/oder Schwestern zusammen in einer Familie, aber sie unterscheiden sich in ihrer biologischen Zugehörigkeit und bezüglich Rolle und Auftrag. Manchmal bringen seelisch verletzte Kinder das Weltbild der leiblichen Kinder durcheinander oder sie schämen sich in der Schule oder im Freundeskreis für das »schwierige« Erziehungsstellenkind. Oft entwickelt sich eine Konkurrenz zwischen leiblichem Kind und Erziehungsstellenkind. Oder leibliche Kinder werden zu Helfern ihrer Eltern in der Erziehung des Erziehungsstellenkindes. Wenn leibliche Kinder wesentlich älter als die Erziehungsstellenkinder oder schon ausgezogen sind, so müssen sie ihre Rolle und ihre Beziehung zu den Erziehungsstellenkindern und zu ihren Eltern manchmal neu klären.
Dies alles zu meistern, ist für alle Beteiligten in einer Erziehungsstellenfamilie nicht einfach. Für Erziehungsstelleneltern ist es manchmal nicht leicht, ihre inneren Haltungen und Gefühle gegenüber leiblichem Kind und Erziehungsstellenkind zu ordnen.
Das Seminar gibt Anregungen, wie mit den ganz natürlichen, vielfältigen und angemessenen Konflikten umgegangen werden kann und welche Hilfen jeder junge Mensch benötigt. Das Einbringen eigener Familienbeispiele und Fragestellungen der Teilnehmenden ist erwünscht.
Die zahlreichen Besonderheiten, die im Zusammenleben mit einem Pflegekind auftreten, führen häufig dazu, die Belastungen zu übersehen, die leibliche Kinder wegen der Pflegekinder mittragen. Nicht nur die Eltern zu teilen, sondern sie mit einem Kind zu teilen, das viel Unruhe in die Familie trägt, bedeutet für das leibliche Kind eine ganz große Herausforderung. Die Eltern können Schuldgefühle bekommen, weil sie dem eigenen Kind ein so schwieriges Familienleben abverlangen. Manche leiblichen Kinder bilden dann eine ganz enge Koalition mit ihren Eltern, werden zu ihren Helfern oder sie wünschen sich, das Pflegekind möge die Familie wieder verlassen. Die Gefühle gegenüber leiblichen Kindern und Pflegekindern dürfen verschieden sein. Beide Kinder haben ein sehr unterschiedliches Leben hinter sich. Sie sind und bleiben im
Spiel-,
Leistungs-
und Sozialverhalten sehr verschieden.
Das Seminar gibt Anregungen, wie mit den ganz natürlichen und angemessenen Konflikten unter leiblichen Kindern und Pflegekindern umgegangen werden kann und welche Hilfen jedes Kind benötigt. Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist möglich und erwünscht.
Neben der Eltern-Kind-Beziehung prägt die Geschwisterbeziehung ganz bedeutend unser Sozialverhalten.
In Adoptivfamilien können Eltern besonders herausgefordert werden, wenn
- soziale Geschwister sehr unterschiedliche Adoptionsgeschichten haben
- ein Kind sehr viel Unruhe in die Familie bringt
- leibliche und nicht leibliche Kinder zusammenleben.
Worauf sollten Adoptiveltern achten, damit das Zusammenleben gelingt?
Welche Bedeutung haben seelisch-soziale Geschwisterbindungen?
Welche Hilfen benötigen die Kinder und Jugendlichen im Umgang miteinander?
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist wie immer erwünscht.
Wir wissen heute, dass frühe Stresserfahrungen oft lebenslang eine erhöhte Verwundbarkeit und eine teilweise veränderte Wahrnehmung der Welt mit sich bringen. Viele Mädchen und Jungen mit schweren frühen Startbedingungen können sich selbst nicht gut steuern und Konsequenzen ihres Handelns nur schwer einschätzen. Viele von ihnen führen einen inneren Kampf zwischen Bindungsbedürfnis und Selbstbestimmung, sind »allergisch« gegen Fremdsteuerung und kämpfen um Autonomie: Zuhause und in der Schule. Einige wollen in der Schule auffallen, andere versuchen sich unsichtbar zu machen.
Da diese Kinder und Jugendlichen zugleich so viele positive Reifungsschritte vollziehen können, ist es für die Bezugspersonen zuhause und in der Schule oft schwer zu verstehen, dass sie etwas ganz anderes brauchen. Die »normalen Erziehungsmethoden« können sich schädlich auswirken. Aus Sanktionen können seelisch verletzte Kinder nicht lernen, sie geraten in neue Not. Wie können stattdessen die individuellen Wege aussehen? Welche inneren Haltungen brauchen die Bezugspersonen? Welche Hilfen benötigen die Kinder? Wie kann ihr Selbstvertrauen gestärkt und wie können ihre Selbstheilungskräfte liebevoll aktiviert werden?
Das Einbringen eigener Beispiele und Fragen der Teilnehmenden ist erwünscht.
Frühe
Deprivations-
oder Trennungserfahrungen wirken lebenslang auf Menschen und beeinflussen ihr
Bindungs-,
Leistungs-
und Sozialverhalten. Auch früh in neuen Familienzusammenhängen lebende Kinder haben oftmals Selbstwertprobleme und Verhaltensauffälligkeiten. Manchmal stellen diese Kinder Beziehungen immer wieder infrage. Sie gehen unbewusst davon aus, wieder fortgegeben zu werden. Sie scheinen dann unerreichbar, bauen eine Mauer um sich selbst. Ihr vielerlei provokatives Verhalten dient auch als Schutz vor Liebe und Nähe. Bezugspersonen dieser Kinder sind immer wieder ratlos, enttäuscht, kommen an Grenzen.
Wie können wir auf die Besonderheiten dieser Kinder reagieren? Welche Einflussmöglichkeiten haben wir? Wie können wir unsere Handlungsmöglichkeiten erweitern? Welche Hilfen gibt es für diese Kinder? Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist erwünscht.
Kinder in Pflegefamilien und stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe haben in ihren Herkunftsfamilien oftmals instabile, überforderte und gewaltbereite Erwachsene erlebt und traumatische (Beziehungs-)Erfahrungen gemacht. Häufige Beziehungsabbrüche und Bezugspersonenwechsel besonders in frühen Jahren sowie das (Mit)Erleben von angstbesetzten Situationen wirken lebenslang und beeinflussen das
Bindungs-,
Leistungs-
und Sozialverhalten der Kinder.
Für Pflegefamilien und Fachkräfte in den stationären Erziehungshilfen stellt das Zusammenleben mit den häufig verhaltensauffälligen und verunsicherten Kindern eine große pädagogische Herausforderung dar. Ihr oftmals provokatives oder zurückweisendes Auftreten und Handeln bringt die Bezugspersonen immer wieder an Grenzen, macht ratlos und führt zu Enttäuschungen, weil Beziehungsangebote nicht angenommen werden (können).
Wie kann das Verhalten eines traumatisierten Kindes besser verstanden werden? Wie können Fachkräfte auf die Besonderheiten reagieren? Welche Einflussmöglichkeiten haben sie? Wie können Handlungsmöglichkeiten erweitert werden und welche Hilfen gibt es für diese Kinder? Das Einbringen eigener Fragestellungen und Fallbeispiele der Teilnehmer*innen ist erwünscht.
Folgen von Traumatisierungen bei Kindern und Jugendlichen stellen aufnehmende
Pflege-
und Adoptiveltern vor große Herausforderungen. Wir wissen heute, dass frühe Stresserfahrungen oft lebenslang eine erhöhte Verwundbarkeit und eine teilweise veränderte Wahrnehmung der Welt mit sich bringen. So manches Kind reagiert aggressiv, ist »allergisch« gegen Fremdsteuerung und kämpft um Autonomie. Entweder will es im Mittelpunkt stehen, von anderen wahrgenommen werden, will andere steuern. Sonst glaubt es, verloren zu gehen. Oder es zieht sich zurück, wirkt abwesend, unterwirft sich, verfällt in Trance-Zustände u.v.a.
Durch traumatische Ereignisse wird nur ein Teil der menschlichen Psyche verletzt. Ein anderer Teil verfügt über vielfältige Selbstheilungskräfte und Ressourcen. Wie diese Selbstheilungskräfte aktiviert werden können, was eine »traumaheilende Pädagogik« bewirken kann, wie Kinder und Jugendliche stabilisiert und gestärkt werden können, wird an diesem Fortbildungstag vermittelt. Das Einbringen persönlicher Fragen der Teilnehmenden ist möglich und erwünscht!
Unter »seelischen Verletzungen« verstehen wir alle Folgen frühkindlicher Belastungen: Deprivation, Traumatisierung, Vernachlässigung, mangelnde Kommunikation, Beziehungsbrüche und andere frühe Stresserfahrungen.
Wir wissen heute, dass frühe Stresserfahrungen lebenslang eine erhöhte Verwundbarkeit und eine oftmals veränderte Wahrnehmung der Welt mit sich bringen.
Diese Kinder und Jugendlichen verfügen einerseits über Stärken, die ihnen das Überleben in schwierigsten Situationen gesichert haben, andererseits fehlen ihnen scheinbar Fähigkeiten, insbesondere sich in Gruppen und Schulklassen zu integrieren, sich zu konzentrieren, Vertrauen und Respekt aufzubauen oder sich an Regeln zu halten. Das Zusammenleben bzw. die Zusammenarbeit mit ihnen in einer Gruppe/Klassengemeinschaft gestaltet sich in manchen Fällen als (fast) unmöglich. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen zeigen oft ein aggressives Verhalten, manche ziehen sich auch zurück und werden so zu den unauffälligen Auffälligen. Die Fachkräfte sind häufig verzweifelt, da alle Bemühungen zu keiner dauerhaften Verhaltensänderung führen und Gruppenprozesse und Unterrichtsabläufe erheblich gestört werden. Dies ist umso schwerer nachvollziehbar, weil diese Kinder in manchen Bereichen durchaus positive Reifungsschritte vollziehen.
Schwerpunkte dieser Tagung sind die Vermittlung von:
Wir wissen heute, dass frühe Stresserfahrungen oft lebenslang eine erhöhte Verwundbarkeit und eine teilweise veränderte Wahrnehmung der Welt mit sich bringen. Viele Mädchen und Jungen mit schweren frühen Startbedingungen können sich selbst nicht gut steuern und Konsequenzen ihres Handels nur schwer einschätzen. Viele von ihnen führen einen inneren Kampf zwischen Bindungsbedürfnis und Selbstbestimmung, sind »allergisch« gegen Fremdsteuerung und kämpfen um Autonomie: Zuhause und in der Schule. Einige wollen in der Schule auffallen, andere versuchen sich unsichtbar zu machen. Hierbei stellen Pubertät und Jugendzeit eine ganz besondere Herausforderung dar. Der Kampf um Autonomie wird noch einmal stärker. Identitätskonflikte, Ängste, den Anforderungen von Gleichaltrigen und von dieser Leistungsgesellschaft nicht zu genügen, belasten die jungen Menschen.
Viele dieser Kinder und Jugendlichen tun sich schwer, sich in Gruppen und Schulklassen zu integrieren, sich zu konzentrieren, Vertrauen und Respekt aufzubauen oder sich an Regeln zu halten. Das Zusammenleben bzw. die Zusammenarbeit mit ihnen in einer Gruppe/Klassengemeinschaft gestaltet sich in manchen Fällen als kompliziert.
Wie können Adoptiveltern mit der Schule zusammenarbeiten? Wie können sie die Lehrpersonen für neue Wege gewinnen? Wie können sie eine Balance finden, ihre Kinder zu fördern, zu fordern und liebevoll zu begleiten? Aus Sanktionen können seelisch verletzte Kinder nicht lernen, sie geraten in neue Not. Sie brauchen individuelle Wege in der Schule und in der Familie.
Das Einbringen eigener Beispiele und Fragen der Teilnehmenden ist erwünscht.
Frühkindliche Erfahrungen in der Herkunftsfamilie und ihre Auswirkung auf das Zusammenleben in neuen familiären Zusammenhängen. Pflegekinder und Adoptivkinder sind geprägt von spezifischen Vorerfahrungen und oftmals schmerzhaften frühen Erlebnissen. Diese haben ihre Persönlichkeit geprägt.
So manche Pflegekinder wurden in ihren Herkunftsfamilien stark vernachlässigt, sie konnten sich auf ihre elterlichen Bezugspersonen nicht verlassen. Oftmals geben sie an ihre neuen Familien weiter, was sie aus ihren Herkunftsfamilien kennen: Nun können sich Pflegeeltern nicht auf ihre Pflegekinder verlassen. Auch frühe Traumata haben eine spezifische Auswirkung auf das Verhalten der Kinder. Wie Kinder früh erfahrene soziale Muster und Familienregeln in ihre neuen Familien übertragen und welche Hilfestellung und Unterstützung sie benötigen, soll in diesem Seminar herausgearbeitet werden. Es besteht die Möglichkeit, eigene Fragen und Familienbeispiele einzubringen und konkrete Handlungsschritte zu entwickeln.
Pflegekinder und Adoptivkinder haben zwei Familien. Ihre Herkunftsfamilie und ihre
Pflege-
oder Adoptivfamilie. Was Kinder von ihren seelisch-sozialen Eltern über ihre Herkunftseltern erfahren, prägt ihr Denken und Fühlen darüber, wer sie sind. Auch können Kinder Bindungen auf neue Menschen besser übertragen, wenn sie die Menschen ihres früheren Lebens nicht völlig verloren haben. Ob, wann und in welcher Dosierung Besuchskontakte Kindern helfen, die Bedeutung leiblicher Geschwister und anderer Verwandter soll Thema sein. Welche Hilfestellung und Unterstützung Pflegekinder benötigen, ihre Ausnahmesituation zu verarbeiten, soll an diesem Wochenende herausgearbeitet werden. Das Einbringen eigener Fragestellungen ist erwünscht.
Mit den leiblichen Eltern oder einem leiblichen Elternteil aufzuwachsen, ist in unserer Kultur selbstverständlich. Durch seine Familie weiß ein Mensch, wer er ist, bekommt seine Besonderheit, seine Unverwechselbarkeit, seine Identität. Fast alle Kinder in Pflegefamilien und Adoptivfamilien fühlen sich auch bei dichten und sicheren Bindungen zu ihrer sozialen Familie als Teil ihrer Herkunft. Oftmals fühlen Pflegekinder und Adoptivkinder viel Schmerz, Trauer oder Scham wegen ihres besonderen Schicksals, Kind von Eltern zu sein, die nicht jeden Tag für ihr Kind da sein können.
Wir wissen, dass es für die seelische Entwicklung eines
Pflege-
oder Adoptivkindes entscheidend ist, ob seine Herkunftsfamilie von seiner annehmenden Familie wertgeschätzt wird. Dies kann in Gesprächen oder Ritualen geschehen oder bei der Kooperation anlässlich von Kontakten
Welche Hilfe Pflegekinder und Adoptivkinder von ihren sozialen Eltern brauchen, um mit ihrer Herkunftsfamilie emotional zurecht zu kommen, soll in diesem Seminar erarbeitet werden. Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist erwünscht.
Bei Pflegekinder und Adoptivkindern sind leibliche und soziale Elternschaft auf zwei Familien verteilt. Das ist eine besondere Familienrealität. Was bringen Pflegekinder und Adoptivkinder aus ihren Ursprungsfamilien mit? Welche Einflussmöglichkeiten hat die soziale Familie? Welche Rolle spielen
Loyalitäts-
oder Identitätskonflikte? Pflegeeltern und Adoptiveltern sollten – wie auch immer – eine innere Grundhaltung zur Herkunftsfamilie finden, die dem Kind ermöglicht, seine ungewöhnliche Realität schrittweise zu bewältigen. Das ist oftmals nicht leicht.
Nur wenn es eine wie auch immer gelebte Balance zwischen
Herkunfts-
und sozialer Familie gibt, kann eine positive Entwicklung des Kindes bei sozialen Eltern gelingen. Wie kann die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie gestaltet werden, damit das Kind nicht darunter leidet, sondern davon seelisch profitiert?
Das Einbringen eigener Fragestellungen ist erwünscht.
Es gibt Pflegekinder, die vor, während und nach den Kontakten zu ihren Eltern oder zu Elternteilen zufrieden sind, die sich auf den Kontakt freuen und nach dem Besuch konstruktiv in den Lebensalltag der Pflegefamilie zurückkehren. Und es gibt Pflegekinder, die vor und nach jedem Besuchskontakt unruhig sind, Ängste entwickeln, in alte Schwierigkeiten zurückfallen. Was sind die Voraussetzungen für das Gelingen der Kontakte?
Kontakte des Kindes zu seinen Angehörigen sind für die seelische Entwicklung des Kindes meist die bessere Alternative. Wenn Kontakte zu Angehörigen eingebettet sind in klar erkennbare Ziele, wenn sie sorgfältig
vor-
und nachbereitet werden, dann helfen sie dem Kind, mit seiner besonderen Doppelsituation besser leben zu lernen.
Pflegekinder mit Kontakten zu den Eltern oder zu Geschwistern haben weniger Identitätsprobleme. Die Besuche dienen der Verarbeitung der Wirklichkeit.
Das Seminar wird praxisbezogen durchgeführt. Frau Wiemann arbeitet mit den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern an ihren eigenen Fragestellungen u.a. mit der Methode der Familienskulptur.
Weshalb sind Pflegekinder nach Besuchen ihrer Eltern häufig unruhig, spannungsgeladen oder bedrückt? Was ist das beste für ein Kind? Wann müssen Besuche unterbunden werden, wann gefördert? Wie müssen Besuche gestaltet werden, damit das Kind nicht darunter leidet? Welche Rolle spielen
Identitäts-
oder Loyalitätskonflikte bei den Reaktionen des Kindes auf Besuche? Und was ist mit Kindern, die überhaupt keine Kontakte mehr zu ihren Eltern haben? Was muss vor einer ersten Begegnung zwischen Kind und Herkunftsfamilie alles vorbereitet werden?
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist möglich und erwünscht.
Es gibt fremdplatzierte Kinder und Jugendliche, die vor, während und nach Besuchen ihrer Angehörigen zufrieden sind. Und es gibt Kinder und Jugendliche, die vor und nach den Kontakten unruhig werden, Ängste entwickeln oder in alte Schwierigkeiten zurückfallen. Wann müssen Besuche unterbunden werden und wann gefördert? Und was ist mit Kindern und Jugendlichen, die keine Kontakte zu ihrer Herkunftsfamilie haben? Fremdplatzierte Kinder in Pflegefamilien oder Einrichtungen, die ihre Herkunftsfamilie kennen, haben weniger Identitätsprobleme. Die Besuche dienen der Verarbeitung ihrer Wirklichkeit. Welche Hilfen brauchen Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung ihrer besonderen Situation? Was muss die Herkunftsfamilie, was müssen die Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen, was müssen die sozialen Fachkräfte leisten, damit Kontakte gelingen und für die Kinder befriedigend verlaufen?
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist möglich und erwünscht.
Der Loyalitätskonflikt ist die häufigste Ursache für Verhaltensauffälligkeiten, die infolge von Kontakten auftreten. Viele Pflegekinder fühlen sich verantwortlich für ihre Eltern und sie fühlen sich schuldig, dass sie sich in der Pflegefamilie Zuhause fühlen. Gleichzeitig haben sie ein schlechtes Gewissen gegenüber ihren Pflegeeltern, weil ihnen die Eltern wichtig bleiben. Es ist der einzige Weg für Pflegekinder, mit ihrer schweren Situation zu reifen, wenn sie eine Ausgewogenheit, eine Balance zwischen ihren beiden Familien herstellen können. Wie dies möglich wird, soll an diesem Tag Thema sein. Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist erwünscht.
Mit den leiblichen Eltern oder einem leiblichen Elternteil aufzuwachsen, ist in unserer Kultur selbstverständlich. Durch seine Familie weiß ein Mensch, wer er ist, bekommt seine Besonderheit, seine Unverwechselbarkeit, seine Identität. Fast alle Kinder in Pflegefamilien und Adoptivfamilien fühlen sich trotz neuer, oftmals dichter und sicherer Bindungen als Teil ihrer Herkunft. Das Interesse an der Herkunft kommt nicht erst mit der Pubertät auf. Die Identitätsfrage stellt sich lebenslang in verschiedener Intensität und immer wieder anderer Ausprägung, je nach Altersstufe. Welche Hilfe Pflegekinder und Adoptivkinder von ihren sozialen Eltern brauchen, soll in diesem Seminar erarbeitet werden. Das Einbringen eigener Fragestellungen ist erwünscht.
Was Kinder über ihre Herkunftsfamilie von ihren Pflegeeltern oder Adoptiveltern erfahren, prägt ihr Denken und Fühlen darüber, wer sie sind. Wer bin ich? Wem sehe ich ähnlich? Was habe ich von meinen Eltern? Was war an mir nicht richtig, dass sie mich nicht wollten? Warum wurde ich fortgegeben? Wie wäre ich geworden, wenn ich das leibliche Kind meiner annehmenden Eltern wäre? Diese und ähnlich Fragen tragen fortgegebene Kinder in sich.
Wie können wir auf diese Besonderheiten reagieren? Welche Antworten seelisch-soziale Eltern geben können, wie sie ihren Kindern zur Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls verhelfen können, soll an diesem Tag erarbeitet werden.
Alle Kinder, die Brüche in ihrer Biografie erlebt haben, können daran reifen und wachsen, wenn sie Hilfe von nahestehenden Erwachsenen erhalten, ihr Leben zu dokumentieren. Die Bearbeitung der Vergangenheit durch Gespräche, Lebensbriefe, Fotos und vieles andere ist eine der wenigen Heilungschancen, die es für von ihrer Herkunftsfamilie getrennt lebende Kinder gibt. Wie, wann, in welcher Dosierung und mit welchen Worten Pflegeeltern und Adoptiveltern mit ihren Kindern über ihre Herkunft sprechen können, soll an diesem Tag Thema sein. Das Einbringen eigener Fragestellungen ist erwünscht.
Über die positive Wirkung der Biografiearbeit bei seelisch verletzten Kindern und Jugendlichen gibt es immer mehr Erfahrungen. Die Bearbeitung der Vergangenheit durch Gespräche, Zeichnungen, Fotos, und vieles andere ist eine der wenigen Heilungschancen, die es für von ihrer Herkunftsfamilie getrennt lebende Kinder gibt. Ein Lebensbrief, eine Lebenschronik, eine Familienlandkarte, ein Lebensbuch, ermöglichen Kindern, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander zu verknüpfen. Sie können wertvolle Dokumente sein, die Kindern und Jugendlichen bei ihrer Identitätsfindung und ihrer Persönlichkeitsentwicklung helfen.
Auch das Aufsuchen früherer Menschen, Orte und Gegenden aus dem früheren Leben des Kindes und die Kontakte zu angehörigen dienen der Auseinandersetzung des Kindes oder Jugendlichen mit seiner Geschichte. Das Einbringen eigener Fragestellungen und Beispiele der Teilnehmenden ist erwünscht.
Wenn ein Kind zum ersten mal im jungen Alter mit der Tatsache konfrontiert wird, dass es aus einer anderen Familie kommt, so ist dies eine Schlüsselsituation. Die Weichen für die spätere Bereitschaft, die Realität des Adoptiertseins zu verarbeiten, werden hier gestellt. Es kommt auf feinste Zwischentöne an, wenn Adoptiveltern mit ihren Kindern über ihren Ursprung sprechen. Mit welchen Worten und welchen Dosierungen, mit welchen konkreten Darstellungen Adoptiveltern ihren jungen Kindern verständlich machen können, dass sie adoptiert sind, soll in diesem Seminar Thema sein. Das Einbringen eigener Fragestellungen ist erwünscht.
Die feinfühlige Beantwortung der Frage »Warum musste ich von meinen Eltern fort?« ist eine der wenigen Heilungschancen, die es für von ihrer Herkunftsfamilie getrennt lebende Kinder gibt. Doch es ist nicht immer einfach, zu entscheiden: Woran beteilige ich mein Kind und wo halte ich es heraus? Wann ist der geeignete Zeitpunkt, ein Kind oder einen jungen Menschen mit einer ungewöhnlichen Wirklichkeit zu konfrontieren? Wie, wann, in welcher Dosierung und mit welchen Worten Pflegeeltern und Adoptiveltern mit ihren Kindern über deren schweres Schicksal sprechen und arbeiten können, soll in diesem Seminar Thema sein. Das Einbringen eigener Fragestellungen ist erwünscht.
Adoptierte können dann am zufriedensten aufwachsen, wenn es ihnen gelingt, ihren beiden Eltern emotional einen Platz zu geben und beide anzunehmen: ihre emotional-soziale Elternschaft zu den Adoptiveltern und ihre leibliche Elternschaft zu den Herkunftseltern. Die Bearbeitung der Vergangenheit durch Gespräche, Lebensbriefe, Fotos und vieles andere ist eine der wenigen Heilungschancen, die es für von ihrer Herkunftsfamilie getrennt lebende Kinder gibt. Wie, wann, in welcher Dosierung und mit welchen Worten Adoptiveltern mit ihren Kindern und Jugendlichen über ihre Herkunft sprechen können, soll an diesem Tag Thema sein. Das Einbringen eigener Fragestellungen ist erwünscht.
Der berufliche und familiäre Alltag von
Kinderdorf-
und Pflegeeltern und den begleitenden Fachkräften ist geprägt durch Kinder und Jugendliche, die in ihrer Vergangenheit oft schweren Traumen, seelischen Verletzungen, seelischer und körperlicher Gewalt, Vernachlässigung
u. a. m.
ausgesetzt waren. Sich mit diesen schmerzhaften Erfahrungen, mit Trauer und seelischem Schmerz auseinander zu setzen und dafür die richtigen Worte zu finden, ist für die begleitenden Erwachsenen oft sehr schwierig. Manchmal werden im Rahmen institutioneller Betreuung die schwierigen Themen der Vergangenheit aus dem Alltag »herausgehalten« und auf eine »Therapie« delegiert. Gespräche über ihre Herkunftsfamilie und ihre Vergangenheit mit einer nahestehenden Bezugsperson im Alltag ersetzen keine Therapie, aber sie fördern das Vertrauensverhältnis zwischen Bezugsperson und jungem Menschen und sie erhöhen die Chance für die Kinder und Jugendlichen, sich selbst besser zu verstehen und mehr Energie für eine positive Entwicklung freizuhaben.
Von großer Bedeutung ist die innere Haltung des Erwachsenen, der mit dem Kind lebt oder arbeitet. Wir werden neben den konkreten Techniken immer wieder auch an einer konstruktiven Einstellung arbeiten, die von Verstehen, Einfühlung in das Kind und Toleranz gegenüber der Situation seiner Familie geprägt ist.
Im Seminar werden auch Wege aufgezeigt, wie mit heiklen und tabuisierten Themen in den Biografien von Kindern und jungen Menschen umgegangen werden kann, um ihnen zu ermöglichen, das Erlebte und Erlittene in das eigene Leben zu integrieren.
Lernformen:
Der berufliche und familiäre Alltag von
Kinderdorf-
und Pflegeeltern ist geprägt durch das Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen, die in ihrer Vergangenheit oft schweren Traumen, seelischen Verletzungen, Erfahrungen seelischer und körperlicher Gewalt, Vernachlässigung
u. a. m.
ausgesetzt waren. Sich mit diesen schmerzhaften Erfahrungen, mit Trauer und seelischem Schmerz auseinanderzusetzen und dafür die richtigen Worte zu finden, ist für die begleitenden Erwachsenen oft sehr schwierig.
Wie viel Wahrheit kann ich einem Kind in welchem Alter eigentlich zumuten und wie viel kann es ertragen? Womit muss ich noch warten? Wann und wovor braucht das Kind Schutz? Welche Hilfen brauchen Kinder und Jugendliche, um mit einer schweren Wirklichkeit leben zu lernen?
Auf diese Fragen, die sich
Kinderdorf-,
aber auch Pflegeeltern nicht selten stellen, möchte uns Frau Wiemann in dieser Fortbildung ermutigende Antworten geben.
Das Ziel dieses Workshops ist es, Wege aufzuzeigen, wie mit schwierigen Themen in den Biografien von jungen Menschen umgegangen werden kann, um ihnen eine Chance zu geben, das Erlebte und Erlittene in das eigene Leben zu integrieren.
Anhand von konkreten Beispielen und Fragestellungen der TeilnehmerInnen wird uns Frau Wiemann theoretische und praktische Impulse für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geben. Rollenspiele und die Arbeit mit Familienskulpturen werden uns ganz lebendig vor Augen führen, wie die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte sich auf die Kinder und Jugendlichen, auf ihre Herkunftsfamilien und nicht zuletzt auch auf uns selbst auswirkt.
Die Frage »Was beinhaltet die Rolle der Pflegefamilie und der Bereitschaftspflegefamilie für eine gelungene Biografiearbeit mit/bei Pflegekindern?« ist nicht leicht zu beantworten.
Kinder mit Brüchen in ihrer Biografie benötigen die Hilfestellung von nahe stehenden Erwachsenen, um diese bewältigen zu können. Die Möglichkeit daran zu Reifen und zu Wachsen besteht, wenn sie ihr Leben aufarbeiten und dokumentieren. Eine der wenigen Heilungschancen für Kinder die getrennt von ihren Herkunftsfamilien leben, liegt in der Bewältigung ihrer Vergangenheit durch Gespräche, Lebensläufe, Fotos und vieles andere.
In diesem Seminar soll darüber gesprochen werden, wie, wann und mit welchen Worten Sie als Pflegeeltern oder Bereitschaftspflegeeltern mit ihren Pflegekindern über ihre Herkunft sprechen können und sollen. Auch wie intensiv dies geschehen kann, soll hier ein Thema sein.
Das Einbringen eigener Fragestellungen ist ausdrücklich erwünscht!
Es gibt viel Unsicherheit unter Pflegeeltern wie unter Fachleuten, wie viel Wahrheit ein Kind in welchem Alter vertragen kann. Wie sage ich es am besten? Womit muss ich noch warten? Wann und wovor braucht das Kind Schutz? Welche Hilfe brauchen Kinder und Jugendliche, damit sie mit einer schweren Wirklichkeit leben lernen? Wo muss ich als Erwachsener zunächst selbst Klarheit gewinnen?
Wenn schmerzhafte Ereignisse ihr Leben beeinflussen, so können Kinder nicht zur Tagesordnung übergehen. Der Schutz besteht nicht im Vorenthalten seelischer Belastungen. Der bessere Schutz für das Kind ist, wenn es erfährt, dass der oder die nahe Erwachsene mit diesen schweren Fakten leben und umgehen kann und dem Kind bei der Bearbeitung mutig hilft und es begleitet.
Eine noch so schmerzliche Wirklichkeit zu erkennen, also Klarheit und Gewissheit zu bekommen, erzeugt im Inneren eines Menschen Sicherheit, Selbstvertrauen und Geborgenheit. Wenn sich Erwachsene nicht scheuen, den schweren Themen standzuhalten, dann können Kinder mit ihrer schmerzhaften Situation aufwachsen, und oftmals werden sie zu besonders belastbaren Erwachsenen.
Frau Wiemann zeigt auf, wie wichtig es speziell für Kinder mit besonderen Biographien ist, dass wir ihnen helfen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verknüpfen. Sie gibt hilfreiche praktische Anregungen, welche zur Umsetzung ermutigen und diese erleichtern.
An diesem Tag sollen Inhalte sowie Techniken und Dosierung beim Informieren und Bearbeiten der Vergangenheit des Kindes behandelt werden. Das Seminar will Hilfestellung geben, bei welchen Gelegenheiten und mit welchen Worten, Pflegeeltern und Adoptiveltern mit ihren Kindern auch bei besonders schweren Schicksalen sprechen und arbeiten können.
Das Einbringen eigener Fragestellungen der TeilnehmerInnen ist erwünscht.
Eltern, die auch in kleinen Dingen bei der Wahrheit bleiben, festigen das Vertrauensverhältnis zwischen sich und ihren Kindern und ermöglichen ihnen, sich zu kritischen, selbstbewussten und aufrichtigen Menschen zu entwickeln. Alle Kinder, die Brüche in ihrer Biografie erlebt haben, können daran reifen und wachsen, wenn sie Hilfe von nahestehenden Erwachsenen erhalten, über diese Ereignisse zu sprechen oder sie dokumentiert zu bekommen.
Doch es ist nicht immer einfach, zu entscheiden: Woran beteilige ich mein Kind und wo halte ich es heraus? Wann ist der geeignete Zeitpunkt, ein Kind mit einer ungewöhnlichen Wirklichkeit zu konfrontieren? Wie, wann, in welcher Dosierung und mit welchen Worten Kindern etwas über erschreckende Ereignisse im Zeitgeschehen gesagt werden kann, aber auch über besondere Ereignisse in der Familie, frühe Verluste, Trennungen usw., soll an diesem Abend erarbeitet werden. Das Einbringen eigener Fragestellungen der Zuhörerinnen und Zuhörer ist erwünscht.
Wenn schmerzhafte Ereignisse ihr Leben beeinflussen, so können Kinder nicht zur Tagesordnung übergehen. Der Schutz besteht nicht im Vorenthalten seelischer Belastungen. Der bessere Schutz für das Kind ist, wenn es erfährt, dass der oder die nahe Erwachsene mit diesen schweren Fakten leben und umgehen kann und dem Kind bei der Bearbeitung mutig hilft und es begleitet.
Wie sage ich es am besten? Womit muss ich noch warten? Welche Hilfe brauchen Kinder und Jugendliche, damit sie mit einer schweren Wirklichkeit leben lernen? Wo muss ich als Erwachsener zunächst selbst Klarheit gewinnen?
Das Seminar gibt Hilfestellung, wann und mit welchen Worten,
Pflege-
und Adoptiveltern mit ihren Kindern auch über besonders schwere Ereignisse in der Vergangenheit des Kindes oder in der Herkunftsfamilie sprechen können. Das Einbringen eigener Fragestellungen der TeilnehmerInnen ist erwünscht.
Oftmals gibt es schwere und belastende Fakten und Erlebnisse im Vorleben der Kinder, bei denen sich die Bezugspersonen unsicher sind, ob und was sie weitersagen dürfen. Manchmal gibt es ausdrückliche Schweigegebote. Ein Vater im Gefängnis, eine drogenabhängige Mutter, die als Prostituierte arbeitet, seelische Erkrankungen von Elternteilen, Gewalt unter den Eltern, frühe körperliche oder sexuelle Gewalterfahrungen der Kinder und Jugendlichen. Das sind nur einige der Tabus im Leben fremdplatzierter Kinder und Jugendlichen. Geheimnisse in Familien beeinflussen uns alle nachhaltig und entwickeln oft eine eigene Dynamik. In welchem Alter sollen Kinder bestimmte schwere Fakten ihrer Vorgeschichte gesagt werden und wie können sie formuliert werden?
Das Einbringen eigener Erfahrungen und die Arbeit an konkreten Beispielen aus der beruflichen Praxis der Teilnehmenden ist vorgesehen und erwünscht.
(Abendvortrag)
Eltern, Großeltern, Verwandte, Geschwister, LehrerInnen und ErzieherInnen, Menschen des öffentlichen Lebens etc. beeinflussen die soziale Sensibilität unserer Kinder und Jugendlichen, ob wir dies wollen oder nicht. Kinder und Jugendliche beobachten uns, vergleichen, werten aus und übernehmen. Sie lernen nicht so sehr durch unser erzieherisches Verhalten sondern über Identifikation. Ob wir aufrichtig sind, wie wir mit unseren Stimmungen oder Ängsten umgehen, wie wir Kinder an Realitäten des Lebens beteiligen, wie wir Konflikte mit anderen lösen, uns bei Gewalt einmischen oder wegsehen, all das prägt Kinder und Jugendliche.
Wenn wir ihnen in Fragen und Realitäten des Lebens Gewissheit und Klarheit vermitteln, in Konflikten Stellung beziehen, so können unsere Kinder zu feinfühligen, sozial kompetenten und handlungsfähigen Menschen heranwachsen. Das Einbringen eigener Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer ist erwünscht. Irmela Wiemann ist Psychologin und Familientherapeutin und Autorin des Buches Wie viel Wahrheit braucht mein Kind? Von kleinen Lügen, großen Lasten und dem Mut zur Aufrichtigkeit in der Familie.
(Abendvortrag)
Es ist ein berechtigtes Interesse von Frauen und Männern, ihre Partnerschaft zu lösen. Doch auch wenn Eltern sich als Paar trennen, so bleiben sie weiterhin für immer Eltern. Kinder benötigen von beiden Elternteilen die Erlaubnis, dass sie ihre Bindung und Beziehung zum anderen Elternteil bewahren dürfen.
In Deutschland gibt es seit Mitte 1998 Erfahrungen mit der gemeinsamen Obsorge nach Trennung und Scheidung. Die Rechtsposition und die Interessen des Kindes sind gegenüber der alten Gesetzgebung gestärkt worden. Wie es gelingen kann, dass beide Elternteile Einzelheiten für und mit ihren Kindern regeln und welche Hilfestellung Kinder von ihren Eltern während und nach der Trennung benötigen, soll an diesem Abend erarbeitet werden.
Alle oben genannten Seminarthemen können auch für Fachkräfte aufbereitet werden. Darüber hinaus gibt es folgende Schwerpunkte:
Wir leben in einer Kultur, in der soziale und biologische Elternschaft miteinander als identisch erlebt werden. Doch beim adoptierten Kind sind soziale und biologische Elternschaft auf zwei meist einander unbekannte Familien verteilt. Dies bringt ein ganzes Bündel von Schmerz, Trauer, Verunsicherung,
Inkompetenz-
und Ohnmachtsgefühle beim Kind ebenso wie bei Abgebenden und den Annehmenden mit sich, Gefühle, die von den betroffenen Erwachsenen oft zugedeckt werden. Es sind jene Paare am besten geeignet, Adoptiveltern zu werden, die sich den Besonderheiten dieser alternativen Form der Familiengründung bewusst stellen und die Adoptivkinder entsprechend unterstützen.
Nur wenn Adoptiveltern sich mit dem Bild, das sie von den abgebenden Eltern in sich tragen, versöhnt haben, kann auch das Kind ohne negative Selbstidentität aufwachsen. Die Eltern benötigen im Fühlen und Denken der Adoptiveltern einen Platz.
Teil 1: Erstellung von Gutachten über die Eignung von Adoptionswilligen
Klärungsprozesse und Gesprächsführung
Kriterien zur Auswahl von Adoptionsbewerberpaaren
Kriterien zur Verarbeitung der ungewollten Kinderlosigkeit
Wenn Adoptionsvermittlerinnen und Adoptionsvermittler ambivalent sind
Wenn Bewerberpaare abgelehnt werden müssen
Wichtige Risikofaktoren
Voraussetzungen für gelungene Adoptionsverhältnisse
Teil 2: Das familiäre Beziehungsgeflecht von Adoptierten und ihre Identitätsentwicklung
Die Rolle der Herkunftsfamilie im Adoptionsprozess
Emotionale Einstellung von Adoptiveltern gegenüber den Herkunftseltern
Besondere Themenkreise, welche die Phantasie der annehmenden Eltern beeinflussen
Familiengeheimnisse/Tabus in der Familie
Allgemeine Ursachen für Adoptionsfreigabe
Die Rolle der Väter
Adoption ohne Einwilligung der Eltern
Herkunftseltern, die für AdoptionsvermittlerInnen besonders belastend sind
Die soziale Situation von Frauen, die ihr Kind fortgegeben haben
Teil 3: Internationale Adoption
Die besondere seelische Situation von Adoptivkindern aus dem Ausland
Erstellung von Gutachten über Bewerber für ein ausländisches Adoptivkind
Welche Zusatzqualifikationen benötigen diese Adoptionsbewerber?
Gesprächsführung und Kriterien der Eignung
Beratung während der Adoptionspflege
Welche Hilfen benötigen diese Kinder, um den schweren Bruch zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu bewältigen?
Methode:
Um die gesellschaftliche, soziale und psychische Situation der am Adoptionsgeschehen beteiligten Menschen aufzuzeigen, lässt die Referentin in Seminaren eine symbolische Szene wie in einem kurzen Theaterstück aufbauen. Die Methode lehnt sich an die in der systemischen Familientherapie angewandten (nonverbalen) Familienskulpturen an und enthält Psychodrama-Elemente. Durch das Rollenspiel wird zunächst die emotionale Ebene erfasst, Konflikt-Ursachen und wichtige Informationen zusammengetragen und zum Schluss wird die Szene so umgebaut, dass für alle Beteiligten eine entspanntere, zufriedenere Situation eintritt.
Beim adoptierten Kind sind sozial-emotionale und leibliche Elternschaft auf zwei Familien verteilt. Dies bringt ein ganzes Bündel von Schmerz, Trauer und Verunsicherung bei allen Betroffenen mit sich.
Adoptivkinder und ihre Familien benötigen deshalb spezifische Unterstützung und Beratung.
Themenkreise des Seminars werden deshalb sein:
Der Aufbau einer zweiten Familie unterscheidet sich von Anfang an von dem Aufbau der ersten Familie: Ein Elternteil bildet mit seinem Kind eine familiäre Einheit. Der neue Partner teilt die Vergangenheit nicht mit den beiden. Häufig legen alle Beteiligten, die eine zweite Familie gründen, großes Tempo vor. Sie wollen ganz schnell einer klassischen Normalfamilie gleichen und nach außen wirken sie ja auch so. Sie gestehen sich selbst nicht ein, dass sie eine Familie mit besonderer Zusammensetzung sind. Stieffamilie zu sein, bedeutet immer, über das Kind mit dem anderen Elternteil und mit einer anderen Familie verknüpft zu sein. Doch diese Realität wollen viele Menschen dem Kind »ersparen«.
Nahezu jedes Kind in einer Pflegefamilie wurde seelisch verletzt, hat
Loyalitäts-
und Identitätskonflikte. Es muss lernen, die eigene Ausnahmesituation zu verarbeiten. Es hat oftmals Bindungen an zwei Familien. Kinder können nur dann mit ihrem besonderen Schicksal leben lernen, wenn viele Komponenten stimmig sind.
Folgende Themen sollen Inhalt der Fortbildung sein:
Ob eine Rückführung dem seelisch sozialen Wohl von Kindern oder Jugendlichen dient oder nicht, muss von den Fachkräften frühzeitig sorgfältig abgeklärt werden. Bei guter Prognose für eine Rückkehr des Kindes in seine Herkunftsfamilie muss dies schon bei der Planung der Fremdplatzierung einbezogen werden. Welche Voraussetzungen müssen Herkunftsfamilien erfüllen, damit ein Wiederzusammenleben mit dem Kind oder Jugendlichen gelingt? Wie lange darf eine Perspektive offen sein? Wie müssen Kontakte zu den Angehörigen des Kindes oder Jugendlichen gestaltet werden? Was müssen Pflegeeltern, was muss die Institution leisten, um eine Rückkehr des Kindes vorzubereiten? Welche Unterstützung und welche Hilfen benötigen Kind oder Jugendlicher und Herkunftsfamilie? In welchen Fällen ist eine Rückkehr auszuschließen, weil sie gegen die Interessen des Kindes verstößt? Wie kann in Konfliktfällen vorgegangen werden?
In der zweitägigen Fortbildung werden fachliche Grundlagen und Kriterien zur Beantwortung dieser Fragen praxisnah vermittelt. Anhand von konkreten Beispielen der Teilnehmenden soll das Thema vertieft werden.
Geschwisterreihen im unterbringungsverfahren bedeuten für Fachkräfte eine besondere Herausforderung. Getrennt oder gemeinsam vermitteln – heißt der schwer lösbare Konflikt. Geschwisterkinder aus Familien, die zusammenbrechen und die Versorgung nicht mehr sicherstellen können, sind meist eng aufeinander angewiesen. Gleichzeitig haben diese Kinder manchmal untereinander destruktive Interaktionsmuster. Wann ist die gemeinsame Vermittlung von Geschwistern im Interesse der Kinder und welche Voraussetzungen werden dann benötigt? Wann sollten Kinder aus fachlicher Sicht in verschiedene Pflegefamilien vermittelt werden? Welche Hilfen brauchen die Kinder bei getrennter Vermittlung?
Schwerpunkte des Seminars:
Rolle und Auftrag von Pflegefamilien – Rolle und Status der Kinder – Rolle und Auftrag der Herkunftsfamilie
Folgen früher Deprivationserfahrung
Bindung und Verlust
Identitäts-
und Loyalitätskonflikte
Gestaltung der Kontakte
Perspektivenklärung und Kriterien für die Rückkehr von Pflegekindern in ihre Herkunftsfamilie
Krisen unterschiedlichsten Ursprungs führen dazu, dass Kinder ihr Zuhause plötzlich verlassen müssen. Die Kinder haben bei einer solchen Herausnahme oft schon eine Zeit von mangelnder Versorgung, Wechselbädern der Gefühle, Angst, Alleinsein und Stress hinter sich. Dennoch ist der Schritt der Trennung eine unvorstellbar spannungsreiche und schmerzhafte Erfahrung. Die Kinder verlieren meist unvorbereitet alles bisher Vertraute.
Alle Kinder im Umbruch brauchen Erwachsene, die sie in ihrem Schmerz begleiten und ihnen Orientierung geben. Die Angst, Wunden aufzureißen oder etwas Falsches zu sagen, führen oft dazu, dass von Betroffenen und Fachkräften den Kindern in ihrer Notlage zu wenig gesagt wird.
Welche Worte und welche Hilfen Kinder von ihren Bereitschaftspflegeeltern brauchen, wie die Kontakte zur Herkunftsfamilie im Interesse der Kinder
vor-
und nachbereitet werden können, wie die Anbahnung in eine neue Familie oder die Rückkehr in die Familie des Kindes gestaltet werden kann, soll an diesem Tag vermittelt werden. Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist möglich und erwünscht.
Bereitschaftspflegeeltern müssen sehr viel leisten. Sie betreuen ein seelisch akut verletztes und oftmals beunruhigtes Kind. Sie müssen mit der Herkunftsfamilie des Kindes und den Fachkräften des Jugendamtes zusammenarbeiten und Kontakte für Eltern und Kinder gestalten. Sie müssen Bindungen eingehen und wieder lösen. Immer wieder gerät die Bereitschaftspflegfamilie in vielfältige emotionale Belastungen hinsichtlich der Herkunftsfamilie oder der geplanten Perspektive für das Kind. Dennoch müssen sie das Kind auf seine Zukunft gut vorbereiten, ihm bei den bevorstehenden Umbrüchen bestmöglich helfen, den Abschied und den Wechsel für das Kind verträglich gestalten. Oftmals stehen Bereitschaftspflegeeltern vor Konflikten, die nicht befriedigend gelöst werden können. Der Seminartag will einerseits fachliche Grundlagen vermitteln, andererseits Hilfestellung geben, die vielfältigen Konfliktsituationen bestmöglichst zu bewältigen. Das Einbringen eigener Fragestelllungen der Teilnehmenden ist ausdrücklich erwünscht.
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